„Hilfe für Flüchtlinge aus der Ukraine – eine persönliche Bilanz“
Innenansichten aus einer Schweizer Gastfamilie mit einer ihrer drei ukrainischen Flüchtlinge
Informationen zum Thema „Flüchtlinge aus der Ukraine” erreichen uns seit vier Monaten über diverse Medien, durch die Politik und die Wirtschaft. Doch wer von uns hat schon direkte Erfahrungen mit den Neuankömmlingen in der Schweiz oder Gastfamilien und anderen involvierten Personen machen können?
Bei den Flüchtlingen handelt es sich vorwiegend um Frauen und Kinder. Daher bietet sich der Think Tank Female Shift als Plattform an, um die vielfältigen Dimensionen und Perspektiven der Flüchtlinge zu diskutieren – mit direkt Betroffenen aus schweizerischer und ukrainischer Sicht.
Trotz ersten Erfahrungsberichten von schweizerischen Gastgeber/innen und ukrainischen Gästen bleiben viele Unklarheiten, wie wir am besten helfen können. Informationen sind daher notwendig und hilfreich. Nicht zuletzt, um Enttäuschungen zu vermeiden. Welche Grundbedürfnisse haben die Flüchtlinge? Wie kann ihr Aufenthalt möglichst sinnvoll gestaltet werden? Damit einher geht die derzeit schwer zu beantwortende Frage, wie lange der Aufenthalt voraussichtlich dauern wird. Dies sowohl bezüglich der Schulbesuche bzw. der Berufslehre von Kindern und Jugendlichen als auch bezüglich der beruflichen Möglichkeiten von Frauen, die meistens auch Mütter sind. Wie weit soll die Integration aus welchen Gründen gehen? In der Schweiz befinden sich mittlerweile ca. 55’000 Ukrainische Flüchtlinge. Nur rund 1’500 von ihnen gehen einer Arbeit nach, obwohl in der Schweiz Arbeitskräftemangel herrscht und viele der Ukrainerinnen hervorragend ausgebildet sind. Wie wird sich die Willkommenskultur der Schweiz entwickeln, wenn Gastgeber/innen und Gäste zunehmend auf sich allein gestellt sind und konkrete Perspektiven fehlen?
Neben der politischen, juristischen und wirtschaftlichen Dimension geht es vor allem auch um die emotionalen Herausforderungen, die beide Seiten, Gäste und Gastgeber/innen, meistern müssen. Wie intensiv – auch auf emotionaler Ebene – das Zusammenleben in einer Gastfamilie sein kann, weiss Cathrine Pauli. Die Zürcher Kommunalpolitikerin hat eine Mutter mit ihren beiden Töchtern aus der Ukraine aufgenommen. Die ausgewiesene Publizistin und Inhaberin von Speakers.ch AG, Dr. Esther Girsberger, wird das interaktive Gespräch mit der Kommunalpolitikerin, Interimsmanagerin und Präsidentin der Clara Fehr Stiftung, Cathrine Pauli und einem ihrer ukrainischen Gäste moderieren. Frau Pauli’s ukrainischer Gast, die Wirtschaftswissenschaftlerin und Unternehmerin Kseniia Chamlai, wird direkt zu Wort kommen und in deutscher und englischer Sprache über ihre Erlebnisse und Eindrücke in der Schweiz berichten. Katrin Jaggi, Gründerin von “Welcome to School”, www.welcometoschool.ch, wird die Diskussion mit ihrer Perspektive und breiten Erfahrung im Flüchtlings- und Bildungsbereich ergänzen.
Mit dieser Einleitung möchten wir Sie gerne auf das kommende Webinar aufmerksam machen, das am 6. Juli über zoom stattfinden wird. Die wichtigsten Eckdaten finden Sie unten aufgeführt.
Einladung FEMALESHIFT WEBINAR
Wann: Am 6. Juli, 17:00 – 18.00 Uhr
Thema: „Hilfe für Flüchtlinge aus der Ukraine – eine persönliche Bilanz“
Innenansichten aus einer Schweizer Gastfamilie mit einer ihrer drei ukrainischen Flüchtlinge
Gesprächspartnerinnen:
Cathrine Pauli, Präsidentin Clara Fehr Stiftung, Kommunalpolitikerin und Interimsmanagerin bei Agroscope
Mit Schweizer Eltern ist Cathrine Pauli in Dänemark geboren, in Deutschland und den USA aufgewachsen und hat an der ETH / Swiss Institute of Technology in Zürich und an der HEC in Paris studiert. Sie hat einen Master in Architektur, einen Master in Betriebswirtschaft und einen CAS in Gerontologie. Neben ihrem Engagement in Veränderungsprojekten ist sie in der Politik aktiv, denkt über Dienstleistungen für ältere Menschen mit neuen Technologien nach und engagiert sich als Mutter und Familienmensch. Seit Kriegsausbruch in der Ukraine beherbergt sie die ukrainische Mutter Kseniia Chamlai mit ihren beiden Töchtern.
Kseniia Chamlai, Ökonomin, Unternehmerin, Mutter von 2 Töchtern und zur Zeit Flüchtling im KT Zürich
Kseniia Chamlai ist Wirtschaftswissenschaftlerin mit 13 Jahren Erfahrung als PA und Verwaltungsleiterin. 2018 gründete sie ihr eigenes Unternehmen “VICTORIANI”Atelier, eine ukrainische Maßschneiderei. Sie ist Mutter einer 11- und 13 jährigen Tochter und wohnt seit ihrer Flucht aus der Ukraine bei Familie Pauli im Kanton Zurich. Zur Zeit arbeitet sie 80% im Staatsarchiv als Sachbearbeiterin und 20% als selbstständig Erwerbstätige, die zusammen mit ihrer Kyiever Geschäftspartnerin, nun in Zürich, eine Maßschneiderei leitet. Sie engagiert sich ebenso freiwillig im Ukrainetreff des Quartierzentrums Fluntern und unterstützt, im Hintergrund, die Freiwilligenorganisation, die ihr Mann in Kyiev leitet.
Katrin Jaggi, ETH Architektin, Politikerin und Gründerin von “Welcome to School“
Katrin Jaggi ist ETH Architektin, Politikerin und Gründerin von “Welcome to School”. 2016 gründete sie zusammen mit Jan Capol „Welcome to School“, weil „keine Bildung keine Alternative ist. Weder für die betroffenen jungen Menschen, noch für uns als Gesellschaft.“
Welcome to School unterrichtet und begleitet täglich Jugendliche und junge Erwachsene mit Flucht- und Migrationshintergrund. Damit diese sich integrieren und den Anschluss an eine schweizerische Berufslaufbahn finden. Welcome to School unterrichtet und begleitet sowohl Jugendliche mit Bleiberechtsstatus als auch abgewiesene Jugendliche und junge Erwachsene und füllt damit eine Lücke im Asylwesen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Katrin_Jaggi
www.welcometoschool.ch
Moderation:
Dr. Esther Girsberger, Journalistin, Stiftungsrätin, Autorin und Ombudsfrau der SRG Deutsche Schweiz
Dr. Esther Girsberger bewegt sich seit mehr als 25 Jahren in der Öffentlichkeit – zunächst als Journalistin für verschiedene Zeitungen (u.a. NZZ, Tages-Anzeiger, Der Bund) in verschiedenen Funktionen (Ressortleiterin, Chefredaktorin) und seit ihrer Selbständigkeit vor allem als Moderatorin, Kolumnistin, Vortragende und Autorin sowie seit April 2020 auch als Ombudsfrau der SRG Deutsche Schweiz zusammen mit Kurt Schöbi.
Sie ermuntert andere Frauen, sich doch auch vermehrt in der Öffentlichkeit zu Wort zu melden. «Wir werden gehört, wenn wir uns melden»!