Follow-up Event: «Gendermedizin»

weitere Entwicklungen und Ausblick

Am 4. Dezember durften wir mit Ihnen am Swiss Re Campus einen weiteren, sehr spannenden Event zum Thema Gendermedizin geniessen. Prof. Dr. Beatrice Beck Schimmer (Direktorin UMZH, Universitätsleitungsmitglied, Universität Zürich) und Prof. Dr. Susanne Wegener (Professorin für Neurologie, Leitende Ärztin, Universitätsspital Zürich) eröffneten uns einen beeindruckenden und hochaktuellen Einblick in die Forschung, aber auch in die Bedeutung des institutionellen Settings. Gemeinsam mit einer gekonnten Moderation von Dr. Christoph Nabholz (Chief Research & Sustainability Officer, SwissRe) sowie durch Fragen aus dem Publikum entstand ein abwechslungsreicher Austausch über weiterführende Themen im Spektrum der Gendermedizin. Die Einführung wurde von Rosmarie Michel (ThinkTank FEMALE SHIFT) gehalten und das Schlusswort von Dr. Ilda Ferro (ThinkTank FEMALE SHIFT).

Die wichtigsten Highlights des Events haben wir für Sie nochmals zusammengefasst:

Vorgestellt wurde das „Netzwerk Universitäre Medizin Zürich (UMZH)“, das als Wissens- und Gesundheitscluster im Raum Zürich fungiert, mit dem vorrangigen Ziel, die Präzisionsmedizin voranzutreiben, einschliesslich der Gendermedizin. Letztere ist ein integraler Bestandteil der Präzisionsmedizin, die sich auf die Anpassung von Gesundheitsmassnahmen an individuellen Patienten*innen und ihre spezifischen molekularen Zusammenhänge konzentriert. Die Gendermedizin befasst sich mit der geschlechtsspezifischen Erforschung und Behandlung von Krankheiten, wobei sowohl biologisches als auch soziales Geschlecht (Sex und Gender) berücksichtigt werden. Diese Faktoren sind entscheidend für die Entwicklung von zukünftiger Diagnostik und Behandlungsstrategien, die allen zugutekommen sollen.

Vergangene Vernachlässigungen des Geschlechts in der Forschung führten zu Wissenslücken, die nun dringend aufgearbeitet werden müssen. Prof. Dr. Beatrice Beck Schimmer verdeutlichte dies anhand aktueller Beispiele zu Forschungsbefunden in Bezug auf Herzerkrankungen, COVID-19, Schmerzempfindungen und Osteoporose. Beispielsweise müssen auch geschlechtsspezifische Nebenwirkungen von Medikamenten stärker beachtet werden. Prof. Dr. Susanne Wegener präsentierte anschliessend weitere Erkenntnisse zu geschlechtsspezifischen Unterschieden in der Neurologie, darunter Schlaganfälle, kardiovaskuläre Risikofaktoren und Kopfschmerzen.

Die neusten Fortschritte im Projekt Gendermedizin umfassen die Bewilligung des Nationalen Forschungsprogramms für Gendermedizin und Gesundheit sowie die Einrichtung des ersten Lehrstuhls für Gendermedizin an der Universität Zürich (UZH) unter der Leitung von Prof. Dr. Carolin Lerchenmüller ab Mai 2024. Die Schaffung der UZH-Kommission „Sex und Gender in Medicine“, das CAS für geschlechts- und genderspezifische Medizin (UZH und UniB), sowie die Unterstützung des SNF am Nationalen Forschungsprogramms (NRP) „Gender Medicine“ unterstreichen das wachsende Engagement auf nationaler Ebene. Der Ausblick sieht eine umfassende Wissensbasis für geschlechts- und genderbezogene Fragen in Forschung und Versorgung vor. Eine mögliche nationale Vernetzung eines Schweizer Instituts für Gendermedizin (SIGeM) in Bern, Zürich und Lausanne wird als Idee angedacht.

Das übergeordnete Ziel ist es, das Geschlecht als Faktor in die Präzisionsmedizin einzubeziehen, um eine adäquate Behandlung sicherzustellen. Dazu dient die spezifische Erarbeitung wissenschaftlicher Erkenntnisse, deren Umsetzung in die Behandlung sowie die Ausbildung von Fachpersonal. Dies ist eingebettet in ein lokales sowie internationales Netzwerk, um positive Auswirkungen auf Gesellschaft und Wirtschaft zu ermöglichen. Bleiben Sie also gespannt – wir werden Sie weiterhin über die Entwicklungen in diesem Gebiet informieren.

Rosmarie Michel
Unternehmerin
Vorstand
Think Tank FemaleShift

Dr. Christoph Nabholz
Chief Research & Sustainability Officer SwissRe

Prof. Dr. B. Beck Schimmer
Direktorin UMZH
Universitätsleitungsmitglied
Universität Zürich

CV

Prof. Dr. S. Wegener
Professorin für Neurologie
Leitende Ärztin
Universitätsspital Zürich

CV

Aufzeichnung des Events

Referat von Prof. Dr. B. Beck Schimmer

Referat von Prof. Dr. S. Wegener

Weiter Wissenswertes: In einem spannenden Podcast, der im Frühjahr 2024 startet, wird Prof. Dr. Susanne Wegener in der ersten Episode die Frage beleuchten: „Je mehr Daten, desto besser? – Der Podcast über die Medizin der Zukunft“. Über den folgenden QR-Code gelangen Sie zum Podcast:

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