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«Conscious Bias»: Potentieller Stolperstein für Finanzinstitutionen

Kennen Sie Women’s World Banking? Nein, das ist keine Bank, sondern eine Finanzinstitution, mit Sitz in New York, die seit 35 Jahren Frauen in Entwicklungsländern Zugang zu Krediten, Schulung und unternehmerischem Know-how sowie inzwischen auch zu Versicherungen ermöglicht:

Women’s World Banking is the global nonprofit devoted to giving more low-income women access to the financial tools and resources they require to build security and prosperity. For more than 35 years we have worked with financial institutions to show them the benefit of investing in women as customers, and as leaders. We continue to equip these institutions with in-depth market research, with sustainable financial products and consumer education to meet women’s needs.

Zum Angebot gehört auch ständige Weiterbildung – nicht nur der Kreditnehmerinnen, sondern auch der „zugewandten Orte“, die zum Beispiel mit der Vergabe von Krediten oder dem Verkauf von Versicherungen zu tun haben. So hat Women’s World Banking bereits 2012 ein «Gender Awareness Training Program» initiiert, das über die vorgesehenen Länder hinaus auch für Finanzinstitutionen in Europa von Interesse sein könnten:

The Gender Awareness Training Program

Much of Women’s World Banking’s work involves designing products tailored to women and training financial institutions how to serve women with those products. But what we’ve realized is that success depends on front-line personnel—whose job it is to deliver those products—resonating with the objective to serve women as much as it does having institutional leaders’ buy-in. Helping our partner institutions show their staff why focusing on women makes sense, therefore, is a top priority.

Our gender-awareness training program aims to close that gap so staff members serve women clients—particularly low-income women—more effectively. We launched the first gender-awareness training program in 2012 for our partner institutions in Peru, Colombia and Paraguay. We have since expanded it to other countries including Egypt, Malawi and Kenya.

Wenn Sie in einer Finanzinstitution tätig sind, versuchen Sie, herauszufinden, ob Vorurteile, Klischees oder sogar Regeln und Vorschriften in Ihren Teams vorherrschen: Verhalten sie sich Frauen gegenüber anders als männlichen Kreditnehmern?  Sind sie herablassend im Umgang mit Kreditnehmerinnen? Gelten für sie strengere Bedingungen? Trauen sie Frauen weniger zu?

Falls etwas davon auf Ihre Teams zutrifft, sollten Sie das als Warnsignal nehmen – vielleicht ist es an der Zeit, sich die Schulung, die Women’s World Banking für ganz andere Kulturen erfolgreich durchführt, näher anzusehen? Und vergessen Sie nicht, Gründerinnen zu fragen, wie sie die Anträge auf Startkredite erlebt haben…


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ethos: Generalversammlungssaison 2017 – ein Rückblick

Die Generalversammlungen der kotierten Unternehmen erfuhren dieses Jahr in der Schweiz einen höheren Anteil an kritischen Stimmen. Die Abstimmungs- und Transparenzpflicht führte dazu, dass immer mehr schweizerische und ausländische institutionelle Anleger ihre Abstimmungsverantwortung sehr ernst nahmen. Die Stimmrechtsberater (proxy advisors) haben oftmals präzisere und strengere Abstimmungsrichtlinien eingeführt. Dominique Biedermann, Präsident der Ethos Stiftung, wird in seinem Rückblick auf die Schweizer Generalversammlungen aufzeigen, wie die Ethos Abstimmungsrichtlinien 2017 verstärkt wurden.

Dienstag 19. September 2017, 18:00 Uhr, Basel

  • Ort: Bundesbähnli, Hochstrasse 59, Basel (5 Min. zu Fuss hinter Bahnhof Basel SBB)
  • Referat (auf Deutsch):
  • « Mehr kritische Stimmen an den Generalversammlungen 2017 : Die Erwartungen von Ethos »
    Dr. Dominique Biedermann
    , Präsident der Ethos Stiftung, mit anschliessender Diskussion mit den Gästen
  • Anmeldung: Per E-mail an event@ethosacademie.ch mit Angabe der Personenzahl

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«Focus Iran: Wagemut in Kunst und Kultur»

An der Zensur vorbei: Iranische Fotografen, in erster Linie aber Fotografinnen, werfen einen ganz eigenen, geradezu radikalen Blick auf ihr Land, von dem es heisst, dass gut zwei Drittel der Frauen dort einen Hochschulabschluss haben. Es sind Kulturschaffende, die sich nach der Islamischen Revolution von 1979 entschieden haben, in ihrem Land zu bleiben.

Besonders interessant: Begegnungen zwischen Männern und Frauen. Von Insiderinnen fotografiert und kommentiert, beeindruckt und überrascht der Film, indem er ein realistisches, zeitgenössisches Bild vermittelt, das uns einiges über Möglichkeiten und Beschränkungen im Leben von Frauen im Iran zeigt.

http://www.arte.tv/de/videos/071480-000-A/focus-iran?autoplay=1

arte: 54 Min.; Video verfügbar bis 12. August


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Kein Andrang in der US-Ethik-Behörde

“There isn’t much more I could accomplish at the Office of Government Ethics, given the current situation. O.G.E.’s recent experiences have made it clear that the ethics program needs to be strengthened.”

Mit dieser kaum verschleierten Kritik begründet der derzeitige Direktor des Office of Government Ethics in Washington seine Kündigung. Nachdem Walter M. Shaub Jr. sich mehrfach mit Mitarbeitern und Bestimmungen der Behörden des derzeitigen US-Präsidenten angelegt hat, sieht er keine Möglichkeiten mehr, sein Amt so auszuführen, wie er es zuvor unter Präsident Obama getan hat. Der hatte ihn 2013 für diesen Posten ausgesucht.

Obwohl die Amtszeit Shaubs erst im Januar 2018 ausläuft, wird er sein Büro vorzeitig verlassen. Der 46-Jährige hat bereits einen attraktiven Posten, der auf ihn wartet, und ist realistisch genug zu wissen, dass er nach seiner Kündigung noch weniger als zuvor bewirken könnte.

Eine Warteschlange für seine Nachfolge existiert indessen zur Zeit (noch?) nicht…


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Herzlichen Dank!

22. Juni 2017
Gottlieb Duttweiler Institut Rüschlikon

Öffentliche Präsentation des ThinkTanks FEMALE SHIFT

Wir danken allen Beteiligten für ihre Zukunftsfreudigkeit!
Monique R. Siegel und Rosmarie Michel

PS: Weitere Fotos auf dieser Website in Woche 26.


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Amtsenthebungsphantasien? Lesen Sie zuvor noch schnell diesen Beitrag!

Susan Rice, (l.), ehem. amerikanische Sicherheitsberaterin,
Foto: Pete Souza

Bei vielen Menschen, die den Auftritt des derzeitigen amerikanischen Präsidenten am 1. Juni mit Wut und Frustration, Angst und Ungläubigkeit verfolgt haben, hat sich danach der Wunsch nach seiner Amtserhebung manifestiert oder sogar intensiviert.

Verständlich. Aber inwieweit würde das eine Antwort sein? Lesen Sie, was Susan E. Rice, ehemalige nationale Sicherheitsberaterin von Präsident Obama (2013-2017) und UN-Botschafterin der USA (2009-2013) als Folge des Auftritts im Rose Garden des Weissen Hauses, sieht – Konsequenzen, die weit über die Folgen für den Klimawandel hinausgehen.

Ebenso lesenswert ist der Beitrag in der «New York Times» vom 28. Mai. Unter dem Titel «Do We Really Want Mike Pence to Be President?» liefert Stephen Rodrick eine Analyse des amerikanischen Vizepräsidenten.
Hmm. Wollen Sie das wirklich?

Und dann wäre da noch Artikel Nr. 3: der «Speaker of the House» Paul Ryan, 47 und erstaunlich in seiner „Elastizität der Überzeugungen“, die man im Sommer 2016 in Bezug auf den amerikanischen Wahlkampf geortet hat und die ich in meinem Beitrag im Journal 21 kommentiert habe..

Und nun haben SIE die Wahl, falls es eine ist und überhaupt eine gibt…


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Wenn Aktionäre von ihrer Stimme Gebrauch machen

Das könnte spannend werden:

Die Stiftung Ethos fordert Investoren auf, an der Generalversammlung von Royal Dutch Shell am 23. Mai 2017 FÜR Traktandum 21 zu stimmen. Die Aktionärsvereinigung „Follow this“ hat einen Aktionärsantrag eingereicht, der von Shell fordert, Treibhausgasreduktionsziele zu setzen, die mit den Zielen des Pariser Übereinkommens, die globale Erwärmung auf maximal 2 Grad Celsius gegenüber der vorindustriellen Ära zu begrenzen, vereinbar sind.

Die Stiftung Ethos fordert Investoren auf, an der Generalversammlung von Royal Dutch Shell am 23. Mai 2017 FÜR Traktandum 21 zu stimmen. Es geht um Treibhausgasreduktionsziele und wäre eine grosse Chance für den Konzern, Verantwortung zu übernehmen und damit Modellcharakter zu beanspruchen.

Der Verwaltungsrat von Shell hat jedoch seinen Aktionären geraten, den Antrag abzulehnen. Aber bei Royal Dutch Shell gibt es offenbar Aktionäre, die sich ihrer Macht bewusst sind…


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