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Ein neuer Gesichtspunkt: Macht und Sozialkompetenz

Natürlich sind wir uns einig: Es gibt sie nicht – DIE Männer oder DIE Frauen, die Verallgemeinerung also, die uns so leicht über die Lippen kommt, bei der uns gewöhnlich aber auch sofort die Ausnahmen in den Sinn kommen.

Dennoch sind gewisse Eigenschaften eher oder vermehrt Männern zuzuschreiben, und andere werden eher oder vermehrt als weiblich definiert: Beim Begriff «Macht» kommen einem Diktatoren, Populisten, Monopolisten oder Grossverdiener in den Sinn, hingegen wird der Begriff «Sozialkompetenz» wohl öfter mit Frauen assoziiert.

Interessant in diesem Zusammenhang die Frage eines Journalisten der «NZZ am Sonntag»: „Warum haben Männer die Macht?“  Redaktionsleiter Andreas Kunz hat für seinen Artikel den Titel gewählt «Die unerklärliche Macht der Männer», was ihm sicher viele Leserinnen gebracht hat. Aber sie sowie mancher Leser werden sich gefragt haben, was es mit dem Untertitel auf sich hat «Was den Menschen von den Elefanten unterscheidet“. Dabei beruft er sich auf Yuval Noah Harari , der sehr, sehr viel, aber nicht alles zu wissen scheint, denn er ist es, der in seinem Buch «Eine kurze Geschichte der Menschheit» die Frage nach dem Grund für diese Machtverteilung stellt.

Und er kommt zu einer Vermutung, die Stoff für unendliche Diskussionen bieten wird:

„Warum suchten Frauen Unterstützung nicht bei anderen Frauen? fragt er. Im Tierreich würden sich die weiblichen Bonobos oder Elefanten zu Matriarchaten zusammenschliessen, die kooperative Gruppe beherrsche dort die unkooperative – bei den Menschen sei es allerdings genau umgekehrt. Harari fällt für sein Problem nur eine Lösung ein, die er in Zeiten der geschlechterpolitischen Korrektheit allein als ­Frage zu stellen traut: Könnte es sein, dass sich die Männer gerade nicht durch überlegene Körperkraft, Aggressivität und Konkurrenzfähigkeit auszeichnen, sondern durch überlegene Sozialkompetenz und grössere Kooperationsbereitschaft?“

Na denn! Sie können jede langweilige Party aufmischen, indem Sie dieses Thema antippen. Viel Vergnügen bei einer alten Diskussion aus einem neuen Blickwinkel!


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Al Gore: Vision & Mission

Beinahe wäre er  als 43. Präsident der USA in die Geschichtsbücher eingegangen – zum Glück hat Al Gore seinem Herausforderer George W. Bush dieses Gebiet überlassen. Statt dessen hat er seine eigentliche Aufgabe entdeckt und akzeptiert: Er ist wohl der führende Umweltwarner, Umweltaufrüttler und Umweltschützer geworden. Wie leidenschaftlich er seine Vision&Mission für die Rettung unseres Planeten vertritt und vorantreibt, wird einmal mehr ersichtlich in seinem zweiten Film «An Inconvenient Sequel“ – ein Folgefilm zu seinem ersten aus dem Jahre 2007, «An Inconvenient Truth».

Unbedingt hingehen und ansehen!

In den ersten paar Minuten werden wir Zeuge von bröckelnden, in sich zusammenfallenden Grönländer Eisbergen – Einstellungen, die ich wohl mein Leben lang nicht vergessen werde, und eine Bilderbuchillustration des geflügelten Wortes, dass „nicht sein kann, was nicht sein darf“. Al Gores Film ist kein „How-to“-Ratgeber: Wenn Sie wissen wollen, was genau Sie zu tun haben, um die hart erkämpften Ziele der Pariser Klimakonferenz vom Dezember 2015 zu erreichen, würden Sie hier wahrscheinlich enttäuscht werden. Der ehemalige amerikanische Vizepräsident richtet sich an die Politik, die Wirtschaft, NGOs etc. und will Nobleres: Er will Ihr Bewusstsein verändern – Ihr Bewusstsein für die Katastrophe, die wir den nächsten Generationen hinterlassen können, die aber „nicht sein muss, weil sie nicht sein darf“.

Weiterführendes Material:

Interview
https://www.tagesanzeiger.ch/kultur/kino/Denken-Sie-an-Bondo/story/25015980

Artikel
https://www.tagesanzeiger.ch/ausland/amerika/das-ist-eine-klimawahl/story/21169189

Kurzrezension
https://www.tagesanzeiger.ch/kultur/kino/Denken-Sie-an-Bondo/story/25015980


Ein Engagement der GlobalanceBank

Die in Zürich ansässige Privatbank ist bekannt für ethisch vertretbare Anlagen. Sie hat die Gelegenheit ergriffen, ihren Kunden und solchen, die es werden könnten, an einem Sonntagmorgen den Film zu zeigen. Die Eingeladenen durften ihre Familien mitbringen, und so waren sogar auch einige junge Gesichter im voll besetzten Kinosaal zu sehen. Der Anlass war ein überzeugendes Beispiel für die erkärte Absicht der Bank, sich in ihrer Anlagepolitik auf ihre bevorzugte Gattung der „Zukunftsbeweger“, wie sie diese Menschen nennt, zu konzentrieren:

Wir investieren in Unternehmen, die die Zukunft gestalten

Zukunftbeweger sind Unternehmen mit positivem Footprint, die Produkte oder Dienstleistungen für eine nachhaltige Zukunft entwickeln und vermarkten. In puncto Innovationen spielen sie eine wichtige Rolle und profitieren dabei überdurchschnittlich von tief greifenden Veränderungen wie Digitalisierung, Urbanisierung oder Ressourcenverknappung. (Website: https://www.globalance-bank.com/de/ueber-uns/team)


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ethos-Fonds mit dem Klimaziel 2° kompatibel

Ethos hat seine Fonds einem Test unterzogen, um deren Übereinstimmung mit dem 2°-Ziel zu überprüfen. Gemäss dem Test sind die Ethos Fonds perfekt kompatibel mit dem 2° Szenario. Bei den Pensionskassen hingegen sieht das anders aus. Details dazu finden Sie hier.


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„Rendite ist weiblich“

Alles andere als neu ist die Erkenntnis, dass Unternehmen mit gemischten Teams an ihrer Spitze mehr Profit erarbeiten als die männlichen Monokulturen.

Es gibt bereits eine Reihe von Studien darüber, zu deren Auftraggebern Unternehmen wie Deutsche Bank, PwC, Boston Consulting oder sogar McKinsey gehören. Um glaubwürdige Resultate zu erzielen, muss der Gegenstand der Studie bereits einiges an Entwicklung hinter sich haben – einige Jahre mit messbaren Erfahrungen –, sonst könnte man sich nicht auf die Erkenntnisse und Schlussfolgerungen verlassen.

Die allgemeine Erkenntnis:  Die höhere Profitabilität ist kein Zufall, keine Hexerei, sondern Resultat des ergänzenden Denkens und Handelns, wenn Frauen und Männer auf Augenhöhe miteinander entscheiden.

Fakten dazu liefert zum Beispiel die GlobalanceBank in Zürich. Die eigentümergeführte Schweizer Privatbank steht für einen Paradigmenwechsel in der Finanzwelt;  sie berät Privatkunden, Familien und Stiftungen bei der zukunftsfähigen Vermögensanlage.

Seit über 20 Jahren sind die Globalance-Gründer Pioniere: Sie haben den weltweit ersten nachhaltigen Vermögensverwalter SAM aufgebaut, der nach 15 Jahren 13 Milliarden USD Anlagevermögen betreute. Gerne sehen sie sich auch als „Zukunftsbeweger“, die seit Jahren das Geld ihrer Anleger häufig dort investieren, wo Frauen mit Entscheidungskompetenzen Einfluss aufs Geschehen nehmen können. Sie sind nämlich überzeugt: „Rendite ist weiblich.“

Dazu eine überzeugende Erhebung in Form einer einfachen Tabelle für die letzten sieben Jahre:

 

Angesichts solch überzeugender Entwicklungen ist es befremdend, zu realisieren, dass Schweizer Firmen die Situation offenbar ganz anders wahrnehmen:
Nur 18 Prozent der Verwaltungsratsmandate der 130 mitarbeiterstärksten Schweizer Unternehmen sind von Frauen besetzt. Das zeigt eine Untersuchung des Zürcher Headhunter-Unternehmens Aebi+Kuehni. Mit 18 Prozent liegt der Frauenanteil noch immer deutlich unter dem Quotenziel von 30 Prozent, das zum Beispiel der Schweizer Bundesrat fordert… Das wirft einmal mehr die Diskussion über die unselige Quote auf und zeigt deren Wirksamkeit.
Darüber hinaus ist die Studie aber eine interessante Lektüre und wärmstens empfohlen.


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Credit Suisse setzt auf «ethische Investments»

Die Credit Suisse hat eine Abteilung für «ethische Anlagen» gegründet. Kunden sollen dadurch ihr Geld in Projekte anlegen können, die Sozial- oder Umweltprobleme lösen. Mehr

Die Schweizer Grossbank habe eine entsprechende Abteilung gegründet, hiess es in einer internen Mitteilung von Konzernchef Tidjane Thiam. Mit der Abteilung will das Institut Kunden helfen, Geld in Projekte anzulegen, die Sozial- oder Umweltprobleme lösen sollen. Dabei handelt es sich aber nicht um Spenden, den Investoren wird auch eine Rendite versprochen.

Chefin der neuen Abteilung bei der Credit Suisse werde Marisa Drew, die zuletzt Co-Chefin des europäischen Handelsgeschäfts war. Drew berichte direkt an CEO Thiam.


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Google in der Sexismus-Falle

Wie bitte? Der weltweit beliebteste Arbeitgeber gerät in die Schlagzeilen wegen sexistischen Tönen im Unternehmen, ein Mitarbeiter wird gefeuert, und ein renommierter Publizist der «New York Times» schlägt öffentlich vor, dass der CEO des weltweit beliebtesten Arbeitgebers den Hut nimmt. Was hat es wirklich auf sich mit den Vorwürfen und den daraus entstandenen Turbulenzen bei Google?

Sehen Sie selbst (Google_in_der_Sexismusfalle).


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Wanderausstellung zu den Menschenrechten: «Meine Geschichte – mein Recht» 

Die Ausstellung „Meine Geschichte, mein Recht – bewegende Geschichten aus der Schweiz“ vermittelt, wie unverzichtbar die Menschenrechte sind. Denn nicht nur in der Türkei oder in Russland, sondern auch in der Schweiz werden die Menschenrechte zunehmend in Frage gestellt und sind politischen Angriffen ausgesetzt. Der bekannte Luzerner Fotograf Fabian Biasio hat neun Menschen porträtiert, die erzählen, was es bedeutet, wenn die Menschenrechte plötzlich nicht mehr gelten.

Das kostenlose Angebot richtet sich an Vereine, Organisationen und weitere Interessensgruppen, die ihren Mitgliedern eine attraktive Gelegenheit bieten möchten, beim hochaktuellen Thema Menschenrechte genauer hinzuschauen. Die Ausstellung bildet den Rahmen, um darüber ins Gespräch zu kommen, was die Menschenrechte für jede und jeden von uns bedeuten.

Möchten Sie unsere Ausstellung an Ihrem Wohnort, am Arbeitsplatz oder im Verein zeigen und über die Menschenrechte ins Gespräch kommen? Hier finden Sie mehr Informationen zum Angebot und können die kostenlose Ausstellung online reservieren.

Wir möchten Sie besonders zu Ausstellung, Vortrag und Diskussion im Anna Göldi Museum am Mittwoch 27. September 2017 um 19.30 Uhr in Glarus einladen. Weitere öffentliche Veranstaltungen, an denen unsere Ausstellung gezeigt wird, werden laufend auf unserer Agenda angezeigt.

(Quelle: Geschäftsstelle Schutzfaktor M)

 


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Gender Equality: Swiss Re Obtains EDGE Certification for Its Zurich Operations

Congratulations to Swiss Re Switzerland!

Swiss Re recently obtained the 1st level Assess EDGE certification for its Zurich operations. EDGE stands for Economic Dividends for Gender Equality and is the leading global assessment methodology and business certification standard for gender equality. This renowned certification demonstrates Swiss Re’s commitment to build an open and inclusive culture where both women and men can thrive.

The EDGE methodology applies a business, rather than a theoretical, approach. It incorporates benchmarking, metrics and accountability into the certification process. EDGE assessed Swiss Re Switzerland on the following key drivers of gender equality:

    • recruitment and promotion
    • leadership development training and mentoring
    • flexible working and company culture
    • equal pay for equal work

 


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«Conscious Bias»: Potentieller Stolperstein für Finanzinstitutionen

Kennen Sie Women’s World Banking? Nein, das ist keine Bank, sondern eine Finanzinstitution, mit Sitz in New York, die seit 35 Jahren Frauen in Entwicklungsländern Zugang zu Krediten, Schulung und unternehmerischem Know-how sowie inzwischen auch zu Versicherungen ermöglicht:

Women’s World Banking is the global nonprofit devoted to giving more low-income women access to the financial tools and resources they require to build security and prosperity. For more than 35 years we have worked with financial institutions to show them the benefit of investing in women as customers, and as leaders. We continue to equip these institutions with in-depth market research, with sustainable financial products and consumer education to meet women’s needs.

Zum Angebot gehört auch ständige Weiterbildung – nicht nur der Kreditnehmerinnen, sondern auch der „zugewandten Orte“, die zum Beispiel mit der Vergabe von Krediten oder dem Verkauf von Versicherungen zu tun haben. So hat Women’s World Banking bereits 2012 ein «Gender Awareness Training Program» initiiert, das über die vorgesehenen Länder hinaus auch für Finanzinstitutionen in Europa von Interesse sein könnten:

The Gender Awareness Training Program

Much of Women’s World Banking’s work involves designing products tailored to women and training financial institutions how to serve women with those products. But what we’ve realized is that success depends on front-line personnel—whose job it is to deliver those products—resonating with the objective to serve women as much as it does having institutional leaders’ buy-in. Helping our partner institutions show their staff why focusing on women makes sense, therefore, is a top priority.

Our gender-awareness training program aims to close that gap so staff members serve women clients—particularly low-income women—more effectively. We launched the first gender-awareness training program in 2012 for our partner institutions in Peru, Colombia and Paraguay. We have since expanded it to other countries including Egypt, Malawi and Kenya.

Wenn Sie in einer Finanzinstitution tätig sind, versuchen Sie, herauszufinden, ob Vorurteile, Klischees oder sogar Regeln und Vorschriften in Ihren Teams vorherrschen: Verhalten sie sich Frauen gegenüber anders als männlichen Kreditnehmern?  Sind sie herablassend im Umgang mit Kreditnehmerinnen? Gelten für sie strengere Bedingungen? Trauen sie Frauen weniger zu?

Falls etwas davon auf Ihre Teams zutrifft, sollten Sie das als Warnsignal nehmen – vielleicht ist es an der Zeit, sich die Schulung, die Women’s World Banking für ganz andere Kulturen erfolgreich durchführt, näher anzusehen? Und vergessen Sie nicht, Gründerinnen zu fragen, wie sie die Anträge auf Startkredite erlebt haben…


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ethos: Generalversammlungssaison 2017 – ein Rückblick

Die Generalversammlungen der kotierten Unternehmen erfuhren dieses Jahr in der Schweiz einen höheren Anteil an kritischen Stimmen. Die Abstimmungs- und Transparenzpflicht führte dazu, dass immer mehr schweizerische und ausländische institutionelle Anleger ihre Abstimmungsverantwortung sehr ernst nahmen. Die Stimmrechtsberater (proxy advisors) haben oftmals präzisere und strengere Abstimmungsrichtlinien eingeführt. Dominique Biedermann, Präsident der Ethos Stiftung, wird in seinem Rückblick auf die Schweizer Generalversammlungen aufzeigen, wie die Ethos Abstimmungsrichtlinien 2017 verstärkt wurden.

Dienstag 19. September 2017, 18:00 Uhr, Basel

  • Ort: Bundesbähnli, Hochstrasse 59, Basel (5 Min. zu Fuss hinter Bahnhof Basel SBB)
  • Referat (auf Deutsch):
  • « Mehr kritische Stimmen an den Generalversammlungen 2017 : Die Erwartungen von Ethos »
    Dr. Dominique Biedermann
    , Präsident der Ethos Stiftung, mit anschliessender Diskussion mit den Gästen
  • Anmeldung: Per E-mail an event@ethosacademie.ch mit Angabe der Personenzahl

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