Lackmustest für männliche Millennials
“Was sagst Du zum Fall Weinstein?” bin ich mehrmals gefragt worden. Meine Antwort: Nichts. Beziehungsweise: nichts mehr. Ich habe meine Wörter, meine Ausrufe, meine Empörung aufgebraucht. Es sind schlicht zu viele “Fälle Weinstein”.
Aber in jeder Krise steckt ja bekanntlich auch etwas Brauchbares, was unter anderem einem Lernprozess förderlich sein kann. In diesem Fall liefert diese unglaubliche Geschichte eine Art Lackmustest für Millennials: Sehen die Männer, die nach 1980 geboren und mit anderen Gender-Bildern aufgewachsen sind, diese Enthüllungen auch als eine Art Kavaliersdelikt, oder sind sie ebenfalls schockiert und angeekelt?
Viel, sehr viel ist bereits geschrieben worden zu den Enthüllungen über den amerikanischen Filmproduzenten: Berichte, Artikel, Stellungnahmen, Kommentare und immer wieder weitere Enthüllungen – es scheint, dass keine Branche und keine Berufsgattung ungeschoren bleibt. Längst ist das Thema auch seinem Ursprungsland entwachsen und gewinnt täglich an grenzüberschreitender Aktualität.
Etwas vom Besten, was ich dazu gelesen habe, ist ein Artikel, geschrieben von Robert Franken, der sich nicht scheut, neben den Fakten auch eine starke persönliche Stellungnahme abzugeben.
#MeToo und das Schweigen der Männer
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Ergänzend dazu empfehle ich einen Beitrag aus der «Süddeutschen Zeitung», in dem Redaktionsmitglied Christian Mayer sich über die neue Männlichkeit freut und mit „schwachsinnigen Idealen“ aufräumt.
Die neue Männlichkeit
Endlich können Männer Verantwortung teilen und müssen nicht mehr ständig den Starken markieren. Räumen wir mit schwachsinnigen Idealen auf.
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