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Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften geht an Prof. Claudia Goldin

Der ThinkTank Femaleshift hat sich zum Ziel gesetzt Denkanstösse zu vermitteln, die Lösungen für aktuelle Probleme aufzeigen. Die Gestaltung eines zukunftsorientierten Arbeitsmarktes, in dem Frauen wie Männer attraktive Bedingungen finden, ist die Basis zum handeln. Wir werden in wesentlichen Bereichen Strategien für die Realisierung dieses Vorhabens vorstellen.

Der diesjährige Wirtschaftsnobelpreis geht an Claudia Goldin für die Aufdeckung der wichtigsten Ursachen für geschlechtsspezifische Unterschiede auf dem Arbeitsmarkt. Die renommierte Wirtschaftswissenschaftlerin und Professorin an der Harvard University ist erst die dritte Frau, die mit diesem Preis geehrt wird. Sie hat durch ihre bahnbrechenden Studien, die Wirtschaftsgeschichte und Arbeitsökonomie verbinden, einen bedeutenden Beitrag zum besseren Verständnis der Struktur, Dynamik und Gleichstellung auf dem Arbeitsmarkt geleistet. Mit Hilfe der Analyse von selber erstellten Datenbanken, hat sie die Hindernisse aufgespürt, die sich speziell Frauen in Bezug auf Einstieg, Verbleib und Karriereentwicklung stellen und erforscht, wie Generationen von Frauen auf das Problem der Vereinbarkeit von Beruf und Familie reagiert haben.

Ein zentraler Aspekt ihrer Forschung ist die Analyse von Lohnunterschieden zwischen Männern und Frauen. Goldin hat aufgezeigt, dass diese Unterschiede nicht allein auf Diskriminierung zurückzuführen sind, sondern vielmehr auf strukturelle Faktoren wie Berufswahl, Arbeitszeiten und Unterbrechungen der Erwerbstätigkeit basieren. Diese Erkenntnisse sind von entscheidender Bedeutung und zeigen auf, welche Anpassungen im Arbeitsmarkt und betreffend Arbeitsbedingungen notwendig sind, um auch den Frauen zu ermöglichen, ihre beruflichen Ambitionen besser zu verfolgen.

Des Weiteren hat sie die Auswirkungen von Bildung auf den Arbeitsmarkt erforscht. Ihre Arbeiten verdeutlichen, dass Bildung eine entscheidende Rolle bei der Schaffung von Chancengleichheit und sozialer Mobilität spielt.

In Bezug auf den sich stetig verändernden Arbeitsmarkt unterstreicht Prof. Goldin die Bedeutung von Flexibilität und Anpassungsfähigkeit. Die Zunahme der Fernarbeit und flexiblerer Arbeit (auch als Folge von Covid) hat Auswirkungen auf die Teilhabe der Frauen.

Insgesamt hat die Forschung von Goldin wichtige Implikationen für die Gestaltung von Politiken und Maßnahmen auf dem Arbeitsmarkt. Gleichstellung, Bildung und Flexibilität tragen maßgeblich zur Schaffung eines inklusiven, produktiven und zukunftsorientierten Arbeitsumfeldes bei. Ein gut ausgebildetes und aktives Arbeitskräftepotenzial trägt aber nicht nur zur individuellen beruflichen Erfüllung bei, sondern stärkt auch die Wettbewerbsfähigkeit einer Volkswirtschaft. Ihre Arbeiten sind daher für die Zusammenarbeit von Regierungen, Unternehmen und Bildungseinrichtungen, um eine gerechtere und effizientere Arbeitswelt zu schaffen, von der alle profitieren können, von hervorragender Bedeutung. Dies ist gerade auch in Zeiten von Arbeitskräftemangel eine Notwendigkeit.