Bundeskanzlerin Angela Merkel und Bundespräsident Joachim Gauck mit dem neuen Aussenminister Sigmar Gabriel, der zur Ernennung seine schwangere Ehefrau Anke und seine vierjährige Tochter Marie mitbrachte. Foto: «Tagesschau»
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Familieneinbezug: Neue Wege beschreiten

Bei grossen gesellschaftlichen Veränderungen braucht es immer das, was man als „kritische Masse“ bezeichnet: den Punkt, ab dem eine Entwicklung irreversibel wird oder sich die Waagschale in Richtung „Change“ senkt. Bei der Lösung der allermeisten Probleme ist das der Punkt, an dem gewisse Dinge, die zuvor undenkbar, unvorstellbar oder geradezu lächerlich erschienen, plötzlich akzeptabel werden.

Wer hätte vor zehn Jahren oder noch vor fünf Jahren gedacht, dass ein deutscher Aussenminister seine vierjährige Tochter, zusammen mit seiner schwangeren Frau, an seine Vereidigung mitnähme? Eben. Aber warum eigentlich nicht?

  • Formel-1-Star Nico Rosberg beendet seine vielversprechende Karriere  im Alter von 31 Jahren freiwillig: Er hat die Spitze erreicht und möchte sich jetzt vermehrt seiner Familie widmen.
  • Prince William gibt seine Aktivitäten als Rettungshubschrauber-Pilot nach 18 Monaten auf, um einerseits vermehrt seine Pflichten als Thronfolger in spe wahrzunehmen, andererseits aber auch, um mehr Zeit in London zu verbringen, wo seine Familie ist und sein Sohn eingeschult wird.
  • Der ehemalige Google-CFO Patrick Pichette hat im August 2015 in einem offenen Brief die Gründe dargelegt für sein freiwilliges Ausscheiden aus einem Job, den er gerne gemacht hat: Den Anstoss dazu hatte seine Frau gegeben, mit der er bereits 25 Jahre verheiratet war und mit der er nun, da die Kinder aus dem Haus waren, mehr Zeit verbringen wollte.

Und die «didacta», die wichtige Bildungsmesse (Stuttgart, 14.-18. Februar 2017) wartet mit einer Neuerung auf: Erstmals wird es am Samstag, 18. Februar, den Familientag „Abenteuer Bildung“ geben. Er soll den Dialog zwischen Eltern und pädagogischen Fachkräften beleuchten. In verschiedenen Vorträgen und Mitmach-Aktionen fördert der Aktionstag den Austausch zwischen Experten, Eltern sowie Kindern und bringt so alle Beteiligten, die bei der Entwicklung der Kinder mitwirken, zusammen.

Zufall, dass sich in so verschiedenen, aber aussagekräftigen Fällen eine Entwicklung zugunsten der Familie zeigt? Oder beginnt die Waagschale, sich sichtbar in Richtung „Change“ zu neigen?

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