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Eine brillante Pionierin kann ernten

Eine Studentin kommt einige Minuten zu spät zur ersten Vorlesung ihres Promotionstudiums. Der Professor ist “not amused” und fragt sie vor allen, warum sie glaube, sich das erlauben zu können. Ihre Antwort sollte in die Geschichte der Frauen, die HerStory, eingehen: “Es tut mir leid, ich habe gerade ein Kind zur Welt gebracht.”

Die gerügte Studentin hat als einzige Frau in diesem Bereich ihr Studium fortgesetzt: Farzaneh Sharafbafi, 44 und Mutter von zwei Kindern, ist als erste Iranerin sowohl Ingenieurin (Aerospace) als auch Professorin geworden und ist derzeit eine Sensation in der iranischen Wirtschaft: Seit kurzem amtet sie als CEO und VR-Präsidentin der Iran Air. Nicht nur in der iranischen Wirtschaft, denn auch im Westen ist die Flugbranche immer noch eine Männerdomäne: Nur 6 von 248 Fluggesellschaften werden von einer Frau geführt.

Derb Iran wird in Bezug auf die Rolle der Frau oft mit Saudi-Arabien verglichen. Zu Unrecht? Während man in Saudi-Arabien gerade überlegt, ab wann die Aufhebung des Autofahrverbot für Frauen in Kraft tritt, plaziert die Chefin der nationalen iranischen Linie Aufträge für Flugzeuge, mit denen sie die gesamte Flotte erneuern will.

Müssen wir vielleicht unser Bild von Frauen im Nahen Osten revidieren? «Femallahshift» lässt grüssen…


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„Rendite ist weiblich“

Alles andere als neu ist die Erkenntnis, dass Unternehmen mit gemischten Teams an ihrer Spitze mehr Profit erarbeiten als die männlichen Monokulturen.

Es gibt bereits eine Reihe von Studien darüber, zu deren Auftraggebern Unternehmen wie Deutsche Bank, PwC, Boston Consulting oder sogar McKinsey gehören. Um glaubwürdige Resultate zu erzielen, muss der Gegenstand der Studie bereits einiges an Entwicklung hinter sich haben – einige Jahre mit messbaren Erfahrungen –, sonst könnte man sich nicht auf die Erkenntnisse und Schlussfolgerungen verlassen.

Die allgemeine Erkenntnis:  Die höhere Profitabilität ist kein Zufall, keine Hexerei, sondern Resultat des ergänzenden Denkens und Handelns, wenn Frauen und Männer auf Augenhöhe miteinander entscheiden.

Fakten dazu liefert zum Beispiel die GlobalanceBank in Zürich. Die eigentümergeführte Schweizer Privatbank steht für einen Paradigmenwechsel in der Finanzwelt;  sie berät Privatkunden, Familien und Stiftungen bei der zukunftsfähigen Vermögensanlage.

Seit über 20 Jahren sind die Globalance-Gründer Pioniere: Sie haben den weltweit ersten nachhaltigen Vermögensverwalter SAM aufgebaut, der nach 15 Jahren 13 Milliarden USD Anlagevermögen betreute. Gerne sehen sie sich auch als „Zukunftsbeweger“, die seit Jahren das Geld ihrer Anleger häufig dort investieren, wo Frauen mit Entscheidungskompetenzen Einfluss aufs Geschehen nehmen können. Sie sind nämlich überzeugt: „Rendite ist weiblich.“

Dazu eine überzeugende Erhebung in Form einer einfachen Tabelle für die letzten sieben Jahre:

 

Angesichts solch überzeugender Entwicklungen ist es befremdend, zu realisieren, dass Schweizer Firmen die Situation offenbar ganz anders wahrnehmen:
Nur 18 Prozent der Verwaltungsratsmandate der 130 mitarbeiterstärksten Schweizer Unternehmen sind von Frauen besetzt. Das zeigt eine Untersuchung des Zürcher Headhunter-Unternehmens Aebi+Kuehni. Mit 18 Prozent liegt der Frauenanteil noch immer deutlich unter dem Quotenziel von 30 Prozent, das zum Beispiel der Schweizer Bundesrat fordert… Das wirft einmal mehr die Diskussion über die unselige Quote auf und zeigt deren Wirksamkeit.
Darüber hinaus ist die Studie aber eine interessante Lektüre und wärmstens empfohlen.


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Manal al-Sharif: So sieht eine Siegerin aus

Sie hat Geschichte geschrieben, mit viel Mut und Beharrlichkeit: Seit gestern Abend, 26. September 2017, denken die Behörden in Saudi-Arabien angestrengt darüber nach, wie Frauen jetzt zu ihrem Fahrausweis kommen – auf Geheiss des saudischen Königs! Saudi-Arabien war das letzte Land der Welt, das seinen Einwohnerinnen das Recht auf Mobillität zugesteht, und das heisst: endlich selbst und allein Auto zu fahren.

Wie es dazu kam, wieviel Leidensfähigkeit gefragt war, was es braucht, Konventionen zu überwinden,  – all das und mehr wird Manal al-Sharif am Sonntagabend, 1. Oktober, erzählen, wenn sie an der deutschsprachigen Vernissage ihres Buches «Losfahren» ihre Gäste im Zürcher «Kaufleuten» begrüsst. Hier geht’s zur Ticketbestellung.


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Credit Suisse setzt auf «ethische Investments»

Die Credit Suisse hat eine Abteilung für «ethische Anlagen» gegründet. Kunden sollen dadurch ihr Geld in Projekte anlegen können, die Sozial- oder Umweltprobleme lösen. Mehr

Die Schweizer Grossbank habe eine entsprechende Abteilung gegründet, hiess es in einer internen Mitteilung von Konzernchef Tidjane Thiam. Mit der Abteilung will das Institut Kunden helfen, Geld in Projekte anzulegen, die Sozial- oder Umweltprobleme lösen sollen. Dabei handelt es sich aber nicht um Spenden, den Investoren wird auch eine Rendite versprochen.

Chefin der neuen Abteilung bei der Credit Suisse werde Marisa Drew, die zuletzt Co-Chefin des europäischen Handelsgeschäfts war. Drew berichte direkt an CEO Thiam.


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Google in der Sexismus-Falle

Wie bitte? Der weltweit beliebteste Arbeitgeber gerät in die Schlagzeilen wegen sexistischen Tönen im Unternehmen, ein Mitarbeiter wird gefeuert, und ein renommierter Publizist der «New York Times» schlägt öffentlich vor, dass der CEO des weltweit beliebtesten Arbeitgebers den Hut nimmt. Was hat es wirklich auf sich mit den Vorwürfen und den daraus entstandenen Turbulenzen bei Google?

Sehen Sie selbst (Google_in_der_Sexismusfalle).


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Wanderausstellung zu den Menschenrechten: «Meine Geschichte – mein Recht» 

Die Ausstellung „Meine Geschichte, mein Recht – bewegende Geschichten aus der Schweiz“ vermittelt, wie unverzichtbar die Menschenrechte sind. Denn nicht nur in der Türkei oder in Russland, sondern auch in der Schweiz werden die Menschenrechte zunehmend in Frage gestellt und sind politischen Angriffen ausgesetzt. Der bekannte Luzerner Fotograf Fabian Biasio hat neun Menschen porträtiert, die erzählen, was es bedeutet, wenn die Menschenrechte plötzlich nicht mehr gelten.

Das kostenlose Angebot richtet sich an Vereine, Organisationen und weitere Interessensgruppen, die ihren Mitgliedern eine attraktive Gelegenheit bieten möchten, beim hochaktuellen Thema Menschenrechte genauer hinzuschauen. Die Ausstellung bildet den Rahmen, um darüber ins Gespräch zu kommen, was die Menschenrechte für jede und jeden von uns bedeuten.

Möchten Sie unsere Ausstellung an Ihrem Wohnort, am Arbeitsplatz oder im Verein zeigen und über die Menschenrechte ins Gespräch kommen? Hier finden Sie mehr Informationen zum Angebot und können die kostenlose Ausstellung online reservieren.

Wir möchten Sie besonders zu Ausstellung, Vortrag und Diskussion im Anna Göldi Museum am Mittwoch 27. September 2017 um 19.30 Uhr in Glarus einladen. Weitere öffentliche Veranstaltungen, an denen unsere Ausstellung gezeigt wird, werden laufend auf unserer Agenda angezeigt.

(Quelle: Geschäftsstelle Schutzfaktor M)

 


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Gender Equality: Swiss Re Obtains EDGE Certification for Its Zurich Operations

Congratulations to Swiss Re Switzerland!

Swiss Re recently obtained the 1st level Assess EDGE certification for its Zurich operations. EDGE stands for Economic Dividends for Gender Equality and is the leading global assessment methodology and business certification standard for gender equality. This renowned certification demonstrates Swiss Re’s commitment to build an open and inclusive culture where both women and men can thrive.

The EDGE methodology applies a business, rather than a theoretical, approach. It incorporates benchmarking, metrics and accountability into the certification process. EDGE assessed Swiss Re Switzerland on the following key drivers of gender equality:

    • recruitment and promotion
    • leadership development training and mentoring
    • flexible working and company culture
    • equal pay for equal work

 


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«Conscious Bias»: Potentieller Stolperstein für Finanzinstitutionen

Kennen Sie Women’s World Banking? Nein, das ist keine Bank, sondern eine Finanzinstitution, mit Sitz in New York, die seit 35 Jahren Frauen in Entwicklungsländern Zugang zu Krediten, Schulung und unternehmerischem Know-how sowie inzwischen auch zu Versicherungen ermöglicht:

Women’s World Banking is the global nonprofit devoted to giving more low-income women access to the financial tools and resources they require to build security and prosperity. For more than 35 years we have worked with financial institutions to show them the benefit of investing in women as customers, and as leaders. We continue to equip these institutions with in-depth market research, with sustainable financial products and consumer education to meet women’s needs.

Zum Angebot gehört auch ständige Weiterbildung – nicht nur der Kreditnehmerinnen, sondern auch der „zugewandten Orte“, die zum Beispiel mit der Vergabe von Krediten oder dem Verkauf von Versicherungen zu tun haben. So hat Women’s World Banking bereits 2012 ein «Gender Awareness Training Program» initiiert, das über die vorgesehenen Länder hinaus auch für Finanzinstitutionen in Europa von Interesse sein könnten:

The Gender Awareness Training Program

Much of Women’s World Banking’s work involves designing products tailored to women and training financial institutions how to serve women with those products. But what we’ve realized is that success depends on front-line personnel—whose job it is to deliver those products—resonating with the objective to serve women as much as it does having institutional leaders’ buy-in. Helping our partner institutions show their staff why focusing on women makes sense, therefore, is a top priority.

Our gender-awareness training program aims to close that gap so staff members serve women clients—particularly low-income women—more effectively. We launched the first gender-awareness training program in 2012 for our partner institutions in Peru, Colombia and Paraguay. We have since expanded it to other countries including Egypt, Malawi and Kenya.

Wenn Sie in einer Finanzinstitution tätig sind, versuchen Sie, herauszufinden, ob Vorurteile, Klischees oder sogar Regeln und Vorschriften in Ihren Teams vorherrschen: Verhalten sie sich Frauen gegenüber anders als männlichen Kreditnehmern?  Sind sie herablassend im Umgang mit Kreditnehmerinnen? Gelten für sie strengere Bedingungen? Trauen sie Frauen weniger zu?

Falls etwas davon auf Ihre Teams zutrifft, sollten Sie das als Warnsignal nehmen – vielleicht ist es an der Zeit, sich die Schulung, die Women’s World Banking für ganz andere Kulturen erfolgreich durchführt, näher anzusehen? Und vergessen Sie nicht, Gründerinnen zu fragen, wie sie die Anträge auf Startkredite erlebt haben…


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ethos: Generalversammlungssaison 2017 – ein Rückblick

Die Generalversammlungen der kotierten Unternehmen erfuhren dieses Jahr in der Schweiz einen höheren Anteil an kritischen Stimmen. Die Abstimmungs- und Transparenzpflicht führte dazu, dass immer mehr schweizerische und ausländische institutionelle Anleger ihre Abstimmungsverantwortung sehr ernst nahmen. Die Stimmrechtsberater (proxy advisors) haben oftmals präzisere und strengere Abstimmungsrichtlinien eingeführt. Dominique Biedermann, Präsident der Ethos Stiftung, wird in seinem Rückblick auf die Schweizer Generalversammlungen aufzeigen, wie die Ethos Abstimmungsrichtlinien 2017 verstärkt wurden.

Dienstag 19. September 2017, 18:00 Uhr, Basel

  • Ort: Bundesbähnli, Hochstrasse 59, Basel (5 Min. zu Fuss hinter Bahnhof Basel SBB)
  • Referat (auf Deutsch):
  • « Mehr kritische Stimmen an den Generalversammlungen 2017 : Die Erwartungen von Ethos »
    Dr. Dominique Biedermann
    , Präsident der Ethos Stiftung, mit anschliessender Diskussion mit den Gästen
  • Anmeldung: Per E-mail an event@ethosacademie.ch mit Angabe der Personenzahl

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