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«A Hundred Days of Trump»

Wollen Sie wirklich alles lesen, was Ihnen in nächster Zeit über die ersten 100 Tage des derzeitigen amerikanischen Präsidenten vorgesetzt wird? Eben.

Wenn Sie aber einen Artikel lesen wollen, der Ihnen die Fakten und die Analysen in gepflegtem Englisch umfassend präsentiert, empfehle ich Ihnen diesen Beitrag in der renommierten Wochenzeitschrift THE NEW YORKER. Der Autor ist ihr Chefredaktor, Pulitzer-Prize-Gewinner  David Remnick; er lässt bereits im ersten Abschnitt keinen Zweifel daran, dass seine Sicht der Dinge nicht von einem Mitglied eines Trump-Fanclubs stammt:

  • „His Presidency has become the demoralizing daily obsession of anyone concerned with global security, the vitality of the natural world, the national health, constitutionalism, civil rights, criminal justice, a free press, science, public education, and the distinction between fact and its opposite. The hundred-day marker is never an entirely reliable indicator of a four-year term, but it’s worth remembering that Franklin Roosevelt and Barack Obama were among those who came to office at a moment of national crisis and had the discipline, the preparation, and the rigor to set an entirely new course. Impulsive, egocentric, and mendacious, Trump has, in the same span, set fire to the integrity of his office.“

Nehmen Sie sich also etwas Zeit für diese ausgezeichnete Standortbestimmung – wer weiss, wann Sie sie noch brauchen können…


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Sport-Legende begeht “50 Jahre Marathon für Frauen”-Jubiläum auf ihre Art

Am 18. April hat der weltweit angesehenste Marathon-Lauf  in Boston stattgefunden – bereits zum 121. Mal. Mit dabei war «261», die Pionierin, die 1967 die erste Teilnehmerin war – zwar offiziell registriert, aber inoffiziell dabei.

Heute sind 57 Prozent der Marathon-Teilnehmerinnen und -Telnehmer weiblich. Das hat nur ein halbes Jahrhundert gedauertund wurde initiiert von Katherine Switzer, einer 20-jährigen Journalismus-Studentin an der Universität in Syracuse, NY, Studentin hat  Sportgeschichte geschrieben.Die 20-jährige schrieb sich für eine Teilnahme am 71. Boston Marathon ein. Trainiert hatte sie zwar mit dem offiziellen Läufer-Team, aber nur inoffiziell, denn Frauen war die Teilnahme an diesem Event nicht gestattet. Sie schrieb sich als “K. V. Switzer” ein, zahlte ihre 2 Dollar Teilnahmegebühr und bekam die offizielle Nummer 261.

Ein Betrug? Nein, sagt Katherine Switzer: “I wasn’t trying to defraud anybody. That’s the way I signed my name.” Und schliesslich hatte ja auch niemand auf dem Ausschreiben des Vornamens bestanden…

Was danach passierte, ist ein spannendes Stück HERstory – mit einer quicklebendigen, heute 70-jährigen Heldin, die als eine von über 40’000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern den diesjährigen Lauf unter der offiziellen Zulassungszeit beendet hat.

 


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Hillary Rodham Clinton: Das erste Interview „danach“

“I am passionate about the unfinished business of the 21st century: the rights and opportunities for women and girls.”

Das ist die Antwort, die Hillary Clinton heute auf die Frage gibt, ob sie sich noch einmal dem Stress eines Wahlkampfes aussetzen möchte.

Was sie sonst noch zu ihrer Niederlage und etwaigen Zukunftsplänen im ersten Interview nach dem 8. November zu sagen hat, finden Sie hier.

Ein paar Tage nach diesem Interview ist ein neues Buch zu ihrem Wahlkampf herausgekommen: «Shattered: Inside Hillary Clinton’s Doomed Campaign» (vorerst nur auf Englisch). Das Fazit der beiden Journalisten Jonathan Allen und Amie Parnes in ihrer Abhandlung des amerikanischen Wahlkampfes 2016  lautet allerdings etwas anders als die Einschätzung von Hillary Rodham Clinton: Sie sehen Führungsfehler, Fehleinschätzungen und verpasste Chancen innerhalb des Wahlkampf-Teams als Ursachen für die Niederlage… Lesenswert!

 


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Scheingefechte oder Showdown?

Am kommenden Freitag, 28. April 2017, könnte sich in der obersten Etage der Credit Suisse einiges ändern – es könnte nämlich sein, dass die „kritische Masse“ an Unzufriedenheit sowohl mit den Geschäften der Bank als auch mit den Verantwortlichen erreicht ist und sich das an der jährlichen Generalversammlung manifestiert.

Könnte, muss aber nicht. Wie in jedem Jahr werden auch 2017 frustrierte, kritikfreudige Einzelaktionäre ihre Unzufriedenheit in langatmigen Beiträgen kundtun. Diese Voten könnten vielleicht als Grundlage einer echten Diskussion über Verluste einerseits und Boni andererseits dienen; sie waren jedoch bisher gegenüber dem Gewicht der Grossaktionären zu wenig wirkungsvoll. Bei den Abstimmungen sind dann jeweils alle Ergebnisse angenommen worden, und bis jetzt haben die Vertreter der grossen Aktienpakete den Verantwortlichen immer Décharge erteilt.

Wie bei jeder grossen Veränderung gibt es aber auch hier eine „kritische Masse“, und die könnte jetzt erreicht sein: In diesem Jahr hat sich die Stiftung ethos im Vorfeld besonders stark für nachhaltige Veränderungen bei der Prestige-Bank eingesetzt…


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„Die personifizierte Unerschrockenheit und Zuversicht“

„Know the power of female leadership“ steht auf der Plakette zu Füssen des Mädchens. Sie soll jungen Frauen symbolische Kraft spenden, um die Karriereleiter zu erklimmen und die berüchtigte Glasdecke zu durchbrechen.

 

Sie war eine Sensation vom ersten Moment an: Die furchtlose Kleine von der Wall Street, die sich mutig dem auf sie zurasenden Stier, dem «Raging Bull», stellt, der Hochstimmung in der von Männern geprägten Welt der Wall Street repräsentiert. Die Menschen kamen und kommen in Strömen, um sie zu sehen, und die Stadtverwaltung von New York, die ihr ursprünglich nur ein paar Tage Aufenthaltsbewilligung geben wollte, hat inzwischen den Standort bis mindestens Februar 2018 garantiert. Aber voraussichtlich wird ihr der Publikumserfolg ein längeres Bleiben im Zentrum der amerikanischen Börsenwelt garantieren.

Der große Erfolg wurde unter anderem damit in Zusammenhang gebracht, dass das Mädchen als Symbol für die Zukunft Identifikation ermögliche. Auch habe die Wahl des Zeitpunktes, die Statue mit Beginn des Internationalen Frauentages aufzustellen, eine zentrale Rolle gespielt. Während die Statue des Bullen Kraft, Stärke und Macht symbolisch zum Ausdruck bringe, glaubten die Organisatoren des Projektes, in der Statue des Mädchens die personifizierte Unerschrockenheit und Zuversicht zu erkennen.

Möglich gemacht wurde die Kreation der Statue mit dem passenden Namen The Fearless Girl durch «State Street», den weltweit zweitgrössten Investor, der unter anderem den Fonds «SHE» verwaltet. Dort investiert man nur in Firmen, die von Frauen geleitet werden… und stellt dementsprechend Bedingungen, wie die jeweiligen Projekte auszusehen haben.

Die tolle Geschichte, wie diese überaus erfolgreiche Manifestation für den Geist des 8. März zustande gekommen ist, finden Sie hier erzählt von den Frauen, die sie ermöglicht haben.


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Weiterhin „liberaler Handlungsbedarf“ geortet

Bisher ist er nicht gerade durch ein übergrosses Interesse an der Rolle der Frau in unserer Gesellschaft aufgefallen, der eher konservative Schweizer Think Tank «Avenir Suisse», aber an diesem 8. März, dem international beachteten «Tag der Frau», erinnerte er an seine eigene Studie vom Spätherbst 2015 zum Thema «Gleichstellung: Warum der Arbeitsmarkt nicht versagt». Trotz Fortschritten in der Lohnpolitik ortet er aber auch anderthalb Jahre später „weiterhin liberalen Handlungsbedarf“.

„Die Frauen sind in der Schweizer Arbeitswelt auf dem Vormarsch. Seit Jahren steigen ihre Löhne schneller als jene der Männer. Gleichzeitig verfestigt sich aber in der Öffentlichkeit die Überzeugung, dass Unternehmen Frauen diskriminieren, weil ihr Durchschnittslohn noch rund 19% tiefer liegt. Die neue Publikation von Avenir Suisse «Gleichstellung – Warum der Arbeitsmarkt nicht versagt» widerlegt diese Interpretation.“

Mit diesen Sätzen machte der Think Tank die Öffentlichkeit auf seine Studie zur Gleichstellungsproblematik aufmerksam. Diese Studie ist jetzt anderthalb Jahre alt, als Hintergrundinformation aber immer noch aktuell und lesenswert – besonders, da die Verfasser de Studie eben immer noch einen Handlungsbedarf sehen…

 

 


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In memoriam: Carme Chacón (1971-2017), erste spanische Verteidigungsministerin

Sie schrieb Geschichte: 2008 wurde die Katalanin Carme Chacón als erste Frau in der Geschichte Spaniens Verteidigungsministerin. Nicht nur das, sie war auch noch hochschwanger, als sie die Truppen besuchte – die Fotos machten sie weltbekannt –, und so wurde sie auch die erste Ministerin, die während ihrer Amtszeit ein Kind zur Welt brachte.

Am Sonntgabend, 9. April 2017, ist Carme Chacón in ihrer Madrider Wohnung tot aufgefunden worden. Ein angeborener Herzfehler ist die Ursache ihres viel zu frühen Todes.

Sie war ein besonders eindrückliches Beispiel für Tabubrüche in Bezug auf die Erwartungen, die man an die berufliche Laufbahn von Frauen hat, und hat sicher manch eine junge Frau zu einer ungewöhnlichen Berufswahl inspirieren können. Diejenigen, die diese Inspiration noch brauchen, weil sie immer wieder hören müssen, dass etwas NICHT möglich sei, seien an das Sprichwort erinnert, das den Chinesen zugeschrieben wird: “Man who says it can’t be done should not stand in the way of man who’s doing it.” Gilt selbstverständlich auch für Frauen.


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In memoriam: Carme Chacón {1971-2017)

Sie schrieb Geschichte: 2008 wurde die Katalanin Carme Chacón als erste Frau in der Geschichte Spaniens Verteidigungsministerin. Nicht nur das, sie war auch noch hochschwanger, als sie die Truppen besuchte…


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Frauen in der Wirtschaft: falsche Ansätze und zu viel Gleichheit. Ein Gespräch.

Die Wirtschaftsethikerin Monique R. Siegel engagiert sich für die Optionen, die Frauen heute in ihrem Berufsleben haben. Im deutschen «Handelsblatt» online vom 3. April plädiert sie für einen neuen Ansatz zu Themen wie Lohngleichheit, beruflichen Möglichkeiten für Frauen und persönlicher Verantwortung.


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